Windows 7 – Ein erster Test

Heute will ich es mal wagen und die neue Beta-Version von Windows 7 ausprobieren. Ich habe ein wenig Zeit und Lust, die Sonne scheint, der Tag ist jung, bin ausgeschlafen und genug Kaffee steht bereit. Also kann eigentlich wenig passieren was meine Laune trübt und ich bin positiv konditioniert. Also die besten Vorraussetzungen um sich eine neue Windows-Version zu Gemüte zu führen.

Das aktuelle Image habe ich schon Tags zuvor von Microsoft bezogen und gebrannt. Der Lizenzkey liegt auch schon bereit, also kann es los gehen. Ich starte auf meinem MacBook Pro das VMWare, lege die  DVD ein und schon läuft die Installation los. Und was soll ich sagen: ich bin positiv überrascht.

bild-14

Installationsdialog

Neben den Werten für die Ländereinstellungen, keine weiteren Fragen. Die Installation läuft weiter, kopiert die notwendigen Dateien und entpackt diese.

Installation

Installation

Danach kommt sogleich der Anmeldedialog für den aktuellen Benutzer. Das Passwort welches man hier eingibt wird auch gleich als Passwort für diesen Benutzer hinterlegt.

Anmeldedialog

Anmeldedialog

Und schon erscheint der eigentliche Desktop. Ich möchte hier nochmal betonen: Bis zum fertigen Desktop vergingen keine 30 Minuten mit lediglich einem einzigen Dialog und der Passworteingabe.

Der Desktop nach der Installation

Der Desktop nach der Installation

Fertig. Schon drin? Das war ja einfach, dachte ich mir und war sichtlich beindruckt. Auch lies sich das System (trotz Emulation) zügig bedienen. Könnten die Jungs aus Redmond was dazugelernt haben? Aber plötzlich kam schon eine Systemmeldung aus der Systray hoch: “Neue Meldungen lesen und Probleme lösen”. Da war es wieder. Frisch installiert und schon sollen Probleme gelöst werden. Also gut, mal schauen was die von mir wollen:

Neue Meldungen und Probleme lösen

Neue Meldungen und Probleme lösen

Ah, ja. Punkt 1: Virenschutz. Es ist natürlich für einen Windows Rechner ein schwerwiegendes Problem nach einer frischen Installation keinen Virenscanner zu besitzen.

Und Punk 2: Software-Update. Also beides gelöst und schon ist ein Neustart notwendig. Naja, bei einer Beta-Version lass ich das mal durchgehen.

Neustart notwendig

Neustart notwendig

Neustart, Bildschirmauflösung eingestellt und jetzt dem nächsten großen Brocken zugewandt: Internet Explorer 8.

Standardseiten werden korrekt und ziemlich flott angezeigt. Weitere Seiten die etwas komplexer sind und ausgiebig von CSS Gebrauch machen: Autsch. Da kann man nur auf ein bald behobenes Problem der Betaversion hoffen.

Nun ja, nächster Anlaufpunkt youtube.com. Die Seite zeigt die Videos nich an und meldet den Hinweis: “Du hast möglicherweise Javascript deaktiviert oder verwendest eine ältere Version des Adobe Flash Payer”. Hmm, denke ich mir. Unfein, was soll ich denn davon halten? Sollte es etwa wirklich sein, das Windows 7 ohne die üblichen Erweiterungen ausgeliefert wurde? Tatsächlich funktionieren die Videos nach der Installation der aktuellen Flash-Version wieder wie gewohnt. Argwöhnisch geworden ein schneller Sprung zu den Entwicklerseiten von Microsoft und die Beispielseiten von Silverlight angewählt. Siehe da, auch hier funktionieren die Seiten nicht mit dem Hinweis:

Kein Silverlight vorhanden

Kein Silverlight vorhanden

Aus diesem Grunde also funktionierte die Installation so schnell und reibungslos. Ich habe es hier scheinbar mit einem absolut minimalistischen Betriebssystem zu tun. Nur das absolut notwendigste. Der Rest muss mühsam nachgeladen werden.

Ein kurzer Blick auf die an vielen Stellen angepriesene Seite von Microsoft offeriert die fehlenden Programme die nicht mit ausgeliefert wurden:

Fehlende Programme die online bezogen werden müssen

Fehlende Programme die online bezogen werden müssen

Jede Menge Tools die man zunächst herunterladen muss. Hierzu gehören: Messenger, Mail, Fotogalerie, MovieMaker, Live-Write (für Blogs), Toolbar und Family-Safety. Also muss auch der Anfänger sein System erst mühsam zusammenstellen. Von einem fertigen System kann also hier nicht gesprochen werden. Auspacken, Einschalten, dumm gucken und stundenlages downloaden und installieren. Und natürlich nicht zu vergessen die fast unzähligen fehlenden Browser-Erweiterungen wie Flash und das Microsoft eigene Silverlight. Das Letzteres fehlt ist ja wohl der absolute Brüller.

Fazit: Das hier vorliegende Betriebssystem ist ein Grundgerüst das schnell installiert ist und erstmal funktioniert. Aber um damit produktiv arbeiten zu können ist ein stundenlanges Zusammenstellen von Komponenten notwendig. Es ist somit nicht viel mehr als ein buntes und schönes Gerippe. Damit das Ganze vielleicht als “Fenster” zu unzähligen Online-Dienstes dienen kann ist noch viel Arbeit zu leisten. Die Dienste dafür wie Mailing (Hotmail) , Office oder SkyDrive (Online-Festplatte) stehen in den Startlöchern müssen aber einzeln konfiguriert werden. Und damit diese jederzeit zugreifbar sind müssen sie wieder lokal installiert werden. Ich kenne jedoch eine Unmenge von Leuten die mit so einer Prozedur heillos überfordert wären.

Older Post →